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Gaza

Submitted on Sat, 04.11.2023 - 16:15

 


Nach den selbstherrlichen Maß­nah­men der Corona-Zeit miss­brauchen Habeck, Faeser und andere ihre Amtsmacht nun schon wieder, um die eigene Meinung als die alleingültige durch­zu­setzen: Die Unter­stützung der paläs­tinen­sischen Sache steht in Deutsch­land seit einigen Tagen als "Anti­semi­tismus" unter Strafe. Eine Zusammen­fassung zur Situation.


 

Die Art, wie Israel über den Gaza-Streifen herfiel, auch unter Einsatz von Phosphor-Munition, ist schwer erträglich; auch wenn laut Amnesty Inter­national beide Kriegs­parteien bei ihren Militär­aktionen das Völker­recht brechen.

Hat Israel den Angriff vom 7.Oktober 2023 bewusst ignoriert, geschehen lassen, gar gesteuert? Für die plötz­liche Eskala­tion ist viel­leicht nicht nur die Hamas verant­wortlich:

  • Es ist unglaubwürdig, daß Geheim­dienst, Armee und Regierung über den bevor­stehenden Angriff der Hamas nicht mindestens im Bilde gewesen zu sollen.
  • Brauchte die Regierung Netanjahu einen äusseren Feind, um nach 3 Jahren Corona-Diktatur die Wähler wieder hinter sich zu einen?
  • Es gibt Berichte Über­lebender der Angriffe vom 7.Oktober mit der Aussage, die Bewohner seien zumindest teil­weise durch die IDF getötet worden. Das könnte, wenn es stimmt, Absicht gewesen sein, um den nach­folgenden Militär­einsatz zu legi­timieren. Oder aber es war Friendly-Fire, eine Über­reaktion in Folge der vielleicht unüber­sicht­lichen und bedroh­lichen Lage und demnach von absoluter Unfähigkeit der israe­lischen Truppen. Letzteres würde man von einer der angeblich besten Armeen der Welt eigent­lich nicht erwarten. Die Bilder von verkohlen Leichen in zer­bombten Fahr­zeugen sprechen jedenfalls für Angriffe aus der Luft - und damit gegen Israel.
  • Die Hamas scheint sich auch aus israelischen Quellen zu finanzieren. Wenn die Hamas aber mit Wissen oder Weg­schauen der isra­elischen Regierung agiert hat, ist sie hier möglicher­weise in eine von der Regie­rung Netanjahu auf­gestellte Falle gelaufen.

Die Eskalation könnte also geplant gewesen sein. Trotz­dem erscheint es mir verkehrt, Israel nun wegen der Bombar­dierung Gazas zu verdammen, weil dort "Zivilisten" zu Schaden kämen: Zivi­listen, die Raketen­angriffe aus ihrer Mitte dulden, sind keine Zivi­listen, sondern Kombattanten. Und solche Menschen, die dann nicht einmal ihre Kinder in Sicher­heit bringen, weil sie die Bilder ver­letzter oder toter Kinder für ihre Propa­ganda-Zwecke brauchen, sollten keine Nach­sicht erwarten.

Was sind Antisemiten?

 

Wer sich auf die Seite der Palästinenser stellt, auch mit durchaus beden­kens­werten Argu­menten, ist nun ein "Anti­semit". Auch droht seit Neuestem eine Verur­teilung nach StGB sowie Ausländern die Abschie­bung. Die Bezeichnung von Israel-feindlichen Palästi­nensern und deren Sym­pathi­san­ten als "Anti­semiten" macht dabei nicht wirklich Sinn:

  • Palästinenser und Araber sind Semiten.
  • Bis zur Gründung des Staates Israel 1948 waren etwa 90% der Juden in Paläs­tina nicht Semiten, sondern Khasaren. Auch heute, nach den Zu­wanderungs­wellen Menschen jüdischen Glaubens aber ver­schiede­ner Ethnie (seit 1948 aus arabi­schen Ländern und seit 1990 aus Osteuropa & Russland) sind nur etwa 10% der Bürger Israels Semiten.

Zwar hassen sich Araber unter­einander. Aber protes­tieren­den, chronisch den Rechts­staat heraus­fordernden und sich Straßen­schlachten mit der Polizei liefern­den Semiten deshalb gleich den Vorwurf des Anti­semi­tismus zu machen, ist so, als würde man einer mit der Zerstörung unserer wirtschaft­lichen Grund­lagen, unserer Kultur und unseres Landes befassten deutschen Regie­rung (rein hypothetisch) vorwerfen, deshalb gleich anti-deutsch zu sein.

 

Die "Zwei-Staaten-Lösung"

 

Die verschiedenen Vorschläge zu einer "Zwei-Staaten-Lösung" erscheinen recht ein­seitig, und zwar ein­seitig zum Nach­teil Israels: Tatsäch­lich exis­tiert seit 1923 schon ein erster paläs­tinensischer Staat, nämlich Jordanien. Dieser umfasst immer­hin 70% des ursprüng­lichen, 1920 von den Briten als Verwaltungs­bezirk gegrün­deten Paläs­tinas.

Wären 1947 (bei Gründung Israels) die arabischen Ein­wohner Restpalästinas vor die Wahl gestellt worden, entweder unter isra­elischer Herrschaft zu leben oder aber umzu­siedeln, so wäre das in dieser Nach­kriegs­zeit keines­wegs als unüblich oder unfair empfunden worden: Die Palästi­nenser hatten auf deutscher Seite gekämpft, waren also die Partei der Kriegs­verlierer.

Stattdessen hat man das Gebiet zer­splittert, wodurch ständige Konflikte vor­programmiert waren; aus­gerechnet den Kriegs­verlierern wurden dabei weitere grosse Gebiete des restlichen Palästinas zugesprochen.
 

Bestrebungen, eine arabisch/palästinen­sische Staatlich­keit in Gaza zu etablieren, gibt es erst gar nicht: De facto "regiert" eine Terror­organisation. Der Flüchtlings­status wird vererbt und die Be­wohner dienen als politisches Faust­pfand gegen Israel, wohl um ein vermeint­liches Rückkehrrecht zu begründen. Mütter und Väter erziehen ihre Kinder zu Todfeinden der jüdischen Bevölkerung. Jede Waffen­ruhe wird gebrochen, Raketen werden von der Hamas mindestens unter Billigung wenn nicht unter Mitwirkung der "Zivilisten" aus Wohn­gebieten, von Schulen oder aus dem Umfeld von Kranken­häusern auf Israel abgefeuert. 

Die ohnmächtige Wut der Gaza-Paläs­tinen­ser auf jene mit absoluter mili­tärischer Über­legenheit und alt­testamen­tari­schem Zorn über Gaza kommende isra­elische Streit­macht ist verständ­lich, auch wenn der Anlass meist die eigenen Aktionen sind. Niemand mit einem restlichen Funken Lebens­energie lebt zu­frieden unter der Kuratel eines über­mächti­gen Gegners, von dem man noch dazu wirt­schaftlich und infra­strukturell abhängig ist:

Die Sozialleistungen, die arabische Clans in Deutsch­land abgreifen, führen auch nicht zu einer Dankbar­keit gegen­über unserer Gesell­schaft, sondern zur Dankbar­keit gegenüber Allah, der Wohl­stand vom Himmel regnen ließ - und zur Ver­achtung der Deutschen, die sich widerstands­los melken lassen. Auch die Polen mögen uns nicht besonders, trotz oder wegen der 10 Mrd. Euro an jähr­lichen Transfers über EU-Töpfe. Dankbar­keit gegen­über einem Gönner, auf den man ständig angewiesen ist, wäre auch ein ganz neues Phänomen.

Für die schwierigen Lebens­bedingungen in diesem von Israel bewachten "Freiluft­gefängniss" sind die Bewohner mit­verant­wortlich: Man versucht seit An­beginn, den Kampf (gegen den jüdischen Staat) über die Geburten­rate für sich zu ent­scheiden. Die Infra­struktur kann mit der Bevölkerungs­entwicklung eben nicht mit­halten.

Bevölkerungsentwicklung im Gaza-Streifen
1950 250.000 (davon rund 170.000 durch Einwanderung arabischer Flücht­linge seit 1947)
1985 500.000
2000 1.1 Mio.
2010 1.5 Mio.
2022 2 Mio. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt.

 

 

Den gordischen Knoten durchschlagen


Eine dauerhafte Befriedung des Konflikts kann nur in einer echten Zwei-Staaten-Lösung bestehen, also mit dem Anschluss der übrigen paläs­tinensischen Gebiete (Gaza, Westjordan­land) an Israel.

Die palästinensischen Einwohner des West-Jordan­landes sollten darüber entscheiden können, Bürger Israels zu werden oder aber das Land zu verlassen.

Bezüglich des Gaza-Streifes hat die isra­elische Appeasement-Politik der letzten Jahrzehnte versagt. Während es in unserer Kultur Konsens ist, sein Gegenüber bei Verhand­lun­gen nicht völlig über den Tisch zu ziehen, kennen Araber keinen solchen Anstand: Der Stärkere, der Un­verschämtere gewinnt. Einen Vorteil nicht auszu­nutzen, wird als Schwäche ange­sehen. Das ist in sozialen Ex­perimenten bestätigt worden. Aktuelles Beispiel: Bezüglich der Aus­beutung des Gasfeldes vor Gaza hatten die Israelis den Gaza-Paläs­tinensern beste Bedingungen zuge­standen - leider immer noch nicht genug für die Hamas.

Es kann daher wohl nur eine Lösung geben:

Die freiwillige - oder erzwungene - Umsiedlung der Gaza-Palästinenser in die umlie­genden arabischen Staaten. Nur so ließen sich endlich klare Verhäl­tnisse schaffen und die Region Frieden finden - so hart dies für die betroffenen Bewohner zunächst sein mag (die natürlich nicht alle gleicher­maßen an der Eskala­tion beteiligt waren).

 

Das monumentale unterirdische Tunnel­system der Hamas könnte mitsamt einiger Munitions­fabriken als Museum erhalten bleiben; tauglich als Mahnmal dafür, zu welchen Leistungen Menschen fähig sind, die um ihre Freiheit kämpfen - unabhängig davon, wie andere diesen Kampf bewerten.

 

 


Quellen

Wikipedia - Die Geschichte Jordaniens

  • Ab ca. 1200 v. Chr. bildeten semitische Völker erste staatsähnliche Gebilde östlich des Jordans
  • 1920 Gründung des britischen Völkerbunds­mandats Palästina
  • 1923 Abspaltung des Ostjordanlandes als britisches Volkerbundsmandat Transjordanien von Palästina.
  • 1946 Das Königreich Transjordanien erlangt die Unabhän­gigkeit.
  • 1948 bis 1949: Beteiligung am Krieg gegen das am 14. Mai 1948 ausgerufene Israel. Nach Kriegs­ende werden 400.000 arabische Flüchtlinge aus Palästina in Jordanien aufgenommen.
  • 1967 : Im Sechstagekrieg im Juni verliert Jordanien die Kontrolle über das vorher annektierte Westjordanland. Weitere 400.000 palästinensische Flüchtlinge wurden in Jordanien aufgenommen.
  • 1988 Jordanien verzichtet auf seinen Anspruch auf das Westjordanland und Ostjerusalem. 
  • 1994 Friedensvertrag mit Israel

 

achgut.com zur Zwei-Staaten-Lösung

anderweltonline.com : Können Palästinenser Antisemiten sein?

Seyla Benhabib - An Open Letter To My Friends Who Signed “Philosophy for Palestine”

thegrayzone.com - Israel’s military ‘shelling’ Israeli citizens

RT - Land der Legenden, Land des Blutes: Wie Gaza zum ewigen Kriegsgebiet wurde

 

Nachtrag 12.11.23: "Wu Bu" im Magma-Magazin sieht in einer Zusammenfassung Israels und der palästinensischen Autonomie-Gebiete zu einem einzigen Staat ebenfalls die einzige realistische Lösung mit Aussicht auf Frieden für die Zukunft, wenn auch nicht für Gerechtigkeit für die Vergangenheit: Hauptsache gegen Israel? – Zur Israel-Palästina-Frage.